Roberto Abraham Scaruffi

Tuesday, 5 June 2012


Dienstag, 05. Juni 2012 vorherige Ausgabe » anmelden »
Euro.jpg
Auf zur "föderalisierten Eurozone"
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich vor einem Gespräch mit dem EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso dafür aus, eine EU-Aufsicht über die europäischen Großbanken zu prüfen. Damit habe sie sich hinter entsprechende Forderungen auch anderer EU-Partner, gestellt, schreibt das » Handelsblatt. Spaniens Banken benötigen dem Vorsitzenden der Banco Santander zufolge rund 40 Milliarden Euro an zusätzlichem Kapital. Emilio Botin sagte » Reuters, in Spanien gebe es "keine Finanzkrise", sondern nur einige Banken, die finanzielle Hilfe benötigten. Gleichzeitig muss die Regierung Portugals drei der vier größten Banken des Landes stützen. Laut » Financial Times Deutschland brauchen Millennium bcp, Banco BPI und Caixa Geral de Depositos insgesamt 6,6 Milliarden Euro aus dem Rettungspaket, nur die Banco Espirito Santo komme ohne Finanzspritze aus. Dass sich Olli Rehn, EU-Wirtschaftskommissar, und Pierre Moscovici, der französische Finanzminister, hinter die Idee stellten, Spaniens Banken mit ESM-Geldern zu stützen, erlaubt deren Rettung ohne dass sich die Spanier einem Spardiktat nach dem Muster Griechenlands unterwerfen müssten, analysiert die» New York Times. Dank dem Druck aus Paris und Brüssel scheinen Europas Führer nun dem "ehrgeizigen und kontroversen" Ziel einer "föderalisierten Eurozone" näher zu kriechen, meint der » Guardian. Die » Börsen-Zeitung ist nicht angetan. Wer Hilfe für Banken brauche, müsse dafür auch Souveränität abgeben. "Spanien kann, wenn es in Not ist, Milliarden für seine Banken erhalten. Es kann aber nicht so tun, als habe es nichts damit zu tun." Die Bankenkrise habe nun auch das bisher resistente Wirtschaftswunder-Deutschland einholt, sorgt sich die » Süddeutsche. Es sei ja auch eine Illusion gewesen, zu glauben, die Bundesrepublik könne auf Dauer Konjunktur-Rekorde erleben, "während links und rechts die Euro-Partner in die Knie gehen". Der Dax-Absturz unter 6000 Punkte zerstöre diese Illusion.
FK_120605.jpg
NEWS
Regierung will Finanzmärkte zur Kasse bitten
Für ihre Zustimmung zum Fiskalpakt hat die Opposition eine Finanztransaktionssteuer gefordert. Darauf will sich die Regierungskoalition allerdings nicht einlassen, meint das » Handelsblatt. Stattdessen solle nun eine Arbeitsgruppe ein Modell für eine Besteuerung der Finanzmärkte entwerfen. Die FDP knicke ein und rücke von der Forderung ab, eine Börsensteuer dürfe es nur geben, wenn auch Großbritannien zustimme. Ziel der Liberalen bleibe "eine große Lösung mit möglichst vielen EU-Staaten", meint die» FTD.
1:3 für Grexit
Standard & Poor's schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland nach den Wahlen Mitte des Monats die Eurozone verlässt, auf eins zu drei. Der Wirtschaft des Landes entstünde dabei großer Schaden, zitiert das» Wall Street Journal Deutschland die Ratingagentur. Und prompt ist die Drachme wieder da, verkündet die» Süddeutsche Zeitung - zumindest in der Theorie. Unter dem Kürzel XGD habe die Nachrichtenagentur Bloomberg die Währung "Greek Drachma (post Euro)" eingeführt - allerdings ohne Kurse anzugeben. Auch die Chinas Regierung fürchtet einen baldigen Austritt Athens aus der Euro-Zone. Ministerien und Bankenaufsicht erörtern unter Hochdruck Notfallpläne, berichtet die» Welt.
Schlechte Noten für Großbritannien
Die kleine Ratingagentur Egan-Jones stufte die Kreditwürdigkeit Großbritanniens von AA auf AA-. Den Ausblick bewertet sie mit negativ, womit dem Land eine weitere Herabstufung droht. Im Fokus stehe dabei vor allem die schwächelnde Finanzwirtschaft des Landes, meint das » Handelsblatt.
Stunde der Wahrheit für US-Banken
Die US-Notenbank wird laut» Wall Street Journal am Donnerstag neue Regeln für Banken vorschlagen. Die Anforderungen, die eine Wiederholung der Finanzkrise von 2008 verhindern sollen, wurden von den Banken bereits als überzogen abgelehnt.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Der Ex-Chef des kollabierten Brokerhauses MF Global, Jon Corzine, muss laut Konkursverwalter mit einer Zivilklage rechnen. » Reuters Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zeigen, dass die europäischen Banken sich im vierten Quartal 2011 weltweit etwa 510 Milliarden Euro weniger liehen. 60 Prozent dieses Rückgangs kamen aus grenzüberschreitenden Geschäften innerhalb der Eurozone. » WSJD Der Indexanbieter Stoxx hat seine europäischen Aktienbarometer neu gestaltet und einmal mehr kommen die Absteiger aus der Finanzbranche.» WSJD 2
ANZEIGE
ANLAGEPRODUKT DER WOCHE
Aberdeen Asset Management: Wir bereisen die Welt, damit Ihre Aktienerträge abheben
Immer mehr Unternehmen erweitern ihren Geschäftshorizont über die Landesgrenzen hinaus. Das sollten auch Sie tun, wenn Sie auf der Suche nach ertragreichen Fonds sind. Denn einige Unternehmen können derzeit keine hohen Dividenden mehr zahlen. Es sind vielmehr einzelne Firmen weltweit, die attraktive Investitionsmöglichkeiten bieten. Aber welche?
Weitere Informationen unter: » www.aberdeen-asset.de/income
FB_FT.jpg
FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Schuftende Griechen
In einer europaweiten Umfrage antworteten die Einwohner Griechenlands auf die Frage, wer in der EU am härtesten arbeite: die Griechen! Das sei eine "vielsagende Antwort", meint der » Economist. Alle anderen Nationen hätten jedoch das Offensichtliche erkannt und die Deutschen als Oberarbeitstiere nominiert.
» Handelsblatt (kostenloses Probeabo)
HANDELSBLATT KARRIERE - Jobletter
Die besten Jobs
Der exklusive Jobservice für Finanzprofis: Wir recherchieren für Sie in über 40 Zeitungen, Stellenbörsen und mehr als 1.500 Unternehmenshomepages. So verpassen Sie keinen attraktiven Job und müssen nie wieder suchen: Der Handelsblatt-Jobletter schickt Ihnen jeden Montag alle Stellenangebote zu, die Ihrem Profil entsprechen.
» Jetzt kostenlos anmelden

Contract Manager (m/w) internationale Anlagenverträge (Siemens AG)
Prüfung, Erstellung und Verhandlung von Angeboten und Verträgen im Anlagengeschäft , Überwachung interner Richtlinien zur Chancen- und Risikobewertung » Mehr zum Job

(Inhouse) Business Analyst Banking (m/w) (Vesterling)
International führendes Softwarehaus für E-Business und Electronic Banking Software in Europa im B2B Bereich mit neuesten J2EE Technologien. » Mehr zum Job

Audit Supervisor (m/w) Corporate Audit Services am Standort Frankfurt/M (ING-DiBa AG)
Sie bewerten Prozesse auf Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, State-of-the-Art-Niveau sowie Wirksamkeit interner Kontroll- und Steuerungssysteme. » Mehr zum Job
HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: "Europa braucht Prinzipien"
Finanzen: Das Ende eines Börsenbooms
Unternehmen: Vodafone will Kraftwerke steuern
Politik: Merkels Gipfel-Offensive
» Handelsblatt vierwöchiges Miniabo » Hier können Sie die aktuelle Ausgabe für 1,59 € direkt downloaden
MENSCHEN UND MEINUNGEN
Furios und brutal
Joschka Fischer, Ex-Aussenmininster, wirft der Kanzlerin vor, sie lösche den Brand Europas mit Kerosin. Für die Schärfe dieser Kritik gäbe es keinen Vergleich, meint die » Süddeutsche Zeitung. Noch kein früherer Außenminister habe mit der Politik der Nachfolgeregierung "so furios und brutal" abgerechnet.
Renten vs. Militäretat
Sahra Wagenknecht, Frontfrau der Linken, streitet in der » WirtschaftsWoche mit Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin über den Umgang mit der Euro-Krise. Wagenknecht bezichtigt dabei die Politiker der Lüge: "Wir diktieren, dass der Mindestlohn und die Renten sinken, doch niemand verlangt, den gewaltigen griechischen Militäretat einzudampfen. Klar: Deutsche und französische Rüstungskonzerne verdienen daran."
Verschmelzung erwartet
Georg Fahrenschon, seit drei Wochen Chef des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, ist der neue Aufsichtsratschef der Landesbank Berlin. Insider gehen laut » Handelsblatt davon aus, dass der CSU-Politiker in Kürze die Verschmelzung von LBB und dem Fondsanbieter Deka in Angriff nehmen wird.
Sturm in der Teekanne
Jamie Dimon, Chef von JP Morgan Chase, gehört zu den schärfsten Kritikern der Bankenkontrolle in den USA. In der kommenden Woche muss er vor dem Kongress erscheinen. Die » New York Times hat einige Fragen in petto, die die Abgeordneten ihm dann stellen sollten. Eine davon lautet: "Als der Verlust Ihrer Bank ruchbar wurde, nannten Sie das einen 'Sturm in der Teekanne' - hatten Sie da alle nötigen Informationen - und wenn nicht, warum nicht?"
Schande den Übeltätern
Sri Mulyani Indrawati, Managing Director der Weltbank, will gegen Korruption vorgehen. Von den jährlich 72 Milliarden Dollar, die in die ärmsten Länder Erde investiert werden, verschwinden 20 bis 40 Prozent in dunklen Kanälen. Nun sollen alle Missetaten öffentlich gemacht werden und diese Schande soll die Übeltäter künftig ehrlicher machen, erläutert die » BusinessWeek.
Verlorenes Jahrzehnt
George Soros gibt Deutschland noch drei Monate, um für die Euro-Zone einen Ausweg aus der Krise zu finden. Danach, ist der US-Investor laut » Manager Magazin überzeugt, wird es für eine Rettung zu spät sein - und ein "verlorenes Jahrzehnt" für ganz Europa drohe.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt staunt
Zahlen lügen nicht
Zum 4. Juni, dem 23. Jahrestag des Tian'anmen-Massakers, scheuten Chinas staatliche Zensoren keine Anstrengungen: Im Internet waren das Datum "4.6." und die Zahl "23" gesperrt. Und dann passierte das Ungeheuerliche: Der Leitindex eröffnete mit 2346,98 Zählern - die Schlüsselzahlen hintereinander. Damit nicht genug: Am Ende des Tages notierte der Index 64,89 Punkte niedriger als am Vortag und zeigte zum zweiten Mal eine verbotene Zahlenkombination an. Bereits wenige Minuten nach Kursschluss brachen im chinesischen Internet die wildesten Gerüchte los, schreibt die » Süddeutsche Zeitung. Die staatlichen Zensoren reagierten prompt: Sie sperrten im Netz den Begriff "Shanghaier Börse".