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Freitag, 24. Februar
2012
Guten Morgen,
der Griechenland-Virus wütet
keineswegs nur in Griechenland. Die in den vergangenen Tagen veröffentlichten
Bilanzzahlen - von Allianz über Commerzbank bis Telekom und Opel - zeigen, dass
die Staatschuldenkrise tiefe Spuren in den Bilanzen deutscher Firmen
hinterlassen hat. Unser heutiges Schwerpunktthema widmet sich den "Deutschen
Verlierern der Griechenland-Krise". Auch Vorstandsvorsitzende können
Betroffene sein.
Natürlich erklärt Griechenland, wo René Obermann
mit OTE aktiv ist, nicht das ganze Dilemma der Telekom. Vor allem
der geplatzte Verkauf der US-Tochter T-Mobile USA macht dem Vorstandschef
schwer zu schaffen. Er hat das (zu teure) Investment nicht getätigt, er
hat den Verkauf nicht verpatzt, aber er muss die Angelegenheit nun
ausbaden. Da kann man ihm mit Maybrit Illners Schlussformel nur zurufen:
Bleiben Sie heiter, irgendwie!
Der neue BASF-Chef ist besser
dran. Kurt Bock präsentiert heute ein Zahlenwerk, das auch deshalb so
schön glänzt, weil die Chemie-Konjunktur in den ersten drei Quartalen
des Jahres 2011 wunderbar lief. Trotz leichter Abkühlung zum Jahresende
reicht es für einen Rekordgewinn bei Rekordumsatz. Bock ist ein
tatkräftiger, aber auch ein bescheidener Mann. Er hatte schon zum Amtsantritt
gesagt: "Es ist ein Privileg, ein so gut aufgestelltes Unternehmen leiten zu
dürfen." Jetzt muss er dafür sorgen, dass sein Nachfolger das später auch über
ihn wird sagen können.
In Zeiten der Unsicherheit schauen
Geldanleger mit frischem Blick auf Kunstwerke aller Art. Sie
wissen: Kunst wirkt, auch gegen Inflation. Unter Führung unserer
Kunstmarkt-Expertin Susanne Schreiber entstand ein Handelsbatt-Spezial, das
bezahlbare Kunst von 10.000 bis 500.000 Euro vorstellt. Für Einsteiger
werden nicht nur die Grundbegriffe des Kunstmarktes erklärt, sondern Sie
erfahren auch, wo Sie die wichtigsten Auktionshäuser, die renommiertesten
Galerien, Museen und die besten Webadressen finden.
Politik kann
gnadenlos sein. Christian Wulff ist zurückgetreten, er ist krank und
gram. Man muss kein Psychologe sein, um hier ein Trauma zu vermuten. Und die
Abgeordneten? Sie diskutieren gönnerhaft, ob sie dem Ex-Präsidenten und seiner
Familie ein Gehalt zahlen wollen, das in diesem Fall Ehrensold heißt. Das
Wort Barmherzigkeit haben die Eiferer offenbar aus ihrem Wortschatz
gestrichen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Wochenende. Es grüßt
Sie herzlichst Ihr
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Gabor Steingart
Chefredakteur
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