Roberto Abraham Scaruffi

Wednesday, 1 February 2012


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Neue Bankdaten-Lieferung an die USA
Der Schweizer Bundesrat will mehrere Millionen Bankdaten-Files verschlüsselt an die USA liefern: als Pfand für eine Globallösung im Steuerstreit. Nach Informationen des Schweizer Radios » DRS sollen die USA den Schlüssel, um den Code zu decodieren, im Rahmen von Amts- und Rechtshilfeverfahren erhalten - oder wenn eine Lösung im Steuerstreit vereinbart ist. Betroffen sind die Credit Suisse und sieben weitere Schweizer Banken. Offenbar war der Druck der amerikanischen Behörden massiv. Die Banken wären bereit gewesen, die Daten ohne grösseren Widerstand auszuliefern. Nicht codiert sind offenbar, wie der » Blick schreibt, die Namen von sechs Kundenberatern der Credit Suisse, denen die USA bereits im jetzigen Zeitpunkt Verstösse gegen gesetzliche Bestimmungen nachweisen kann. Die Zeitung spekuliert, dass der mit den USA angestrebte Deal Milliarden kosten wird. Bei den Dokumenten handelt es sich namentlich um E-Mails, interne Bankweisungen, Personalunterlagen und Kundenprofile. "Bumerang für den Finanzplatz", titelt die » NZZ die Weitergabe. Die Forderungen der USA höhlen das Bankgeheimnis weiter aus, ein Nachgeben dürfte andere Staaten in Versuchung führen. Thorsten Hens, Bankenprofessor der Universität Zürich, stößt nach einem Bericht der » Handelszeitung die Art und Weise, wie diese Datenlieferung zustande kam, sauer auf: "Für mich sieht es aber so aus, als ob hier das Recht eines grossen Staates dem eines kleinen aufgezwungen wird. Macht bricht Recht". Zudem mute die Verschlüsselung der Daten seltsam an. "Wer kann verhindern, dass diese von den USA entschlüsselt werden?" "Der Letzte macht das Licht aus am Finanzplatz Schweiz", kommentiert die » Börsenzeitung.
Weiterer Link: » Finenews
Wegelins Whistleblower
Neue Details zum Fall der Schweizer Privatbank Wegelin: Nach Informationen von » Insideparadeplatz hat auch die untergegangene Sankt-Galler Privatbank ihren Whistleblower. "Ohne diesen hätte das älteste Finanzinstitut der Schweiz vermutlich nicht ihr Handtuch werfen und letzte Woche unter die schützende Haube der Raiffeisen-Gruppe flüchten müssen", heißt es auf der Online-Seite. Ähnliches ereignete sich bereits vor vier Jahren bei der UBS, als der Amerikaner Bradley Birkenfeld schwere Vorwürfe gegen die Spitze der Grossbank um die US-Steuerpraxis erhob. Laut » Tagesanzeiger verhinderte das Bundesamt für Justiz, dass Namen von Kundenberatern an die USA weitergegeben wurden - und liess damit ein US-Ultimatum verstreichen. Die Amerikaner sollen daraufhin die Bank Wegelin mit Klagen und Drohungen eingedeckt haben. Martin Naville, CEO der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer, sieht in einem Interview mit » Cash den Wegelin-Untergang als "unglückliche Geschichte". Er glaubt nicht, dass weitere Schweizer Banken gefährdet sind.
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NEWS
Letzte Poker-Runde hat begonnen
Die letzte Runde im Poker um die Privatsektorbeteiligung und das zweite Hilfspaket für Griechenland hat begonnen. Die Finanzminister der Euro-Zone werden auf einem Sondertreffen am Montag über den Schuldenschnitt in Griechenland beraten. Nach Angaben von Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos könnte sich der Verlust für Banken, Versicherungen und Hedgefonds auf mehr als 70 Prozent belaufen. Bislang war meist von maximal 60 bis 70 Prozent die Rede. » (Handelsblatt) Laut » Manager Magazin würden die Gläubiger ihre griechischen Anleihen gegen neue mit einem um die Hälfte niedrigeren Nennwert eintauschen sowie längere Laufzeiten für die Rückzahlung bei gleichzeitig geringeren Zinsen akzeptieren. Der » Spiegel hat sich den neuen Fiskalpakt angeschaut. Und kommt zum Ergebnis, dass Griechenland, Irland, Portugal und Belgien kaum eine Chance, die Sparansprüche zu befriedigen.
Weiterer Link: » FTD
Banken wollen Billig-Kredit der EZB
Trotz der beispiellosen Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember ist der Durst der Geschäftsbanken nach Liquidität offenbar nicht gestillt. Damals bekamen Europas Banken ein Weihnachtsgeschenk: knapp 500 Milliarden Euro an billigen Krediten, mehr als erwartet. Die Nachfrage könnte nach Einschätzung einiger Institute im Februar auf 1000 Milliarden Euro und mehr steigen.
» Handelsblatt » FTD
Viel kleiner als erwartet?
Facebook wird offenbar heute den Prospekt für seinen Börsengang einreichen. Das Unternehmen soll rund fünf Milliarden Dollar von den Anlegern einfordern - erwartet wurde doppelt so viel. » (Handelsblatt) Für den » Spiegel ist die gesamte Facebook-Bewertung vor allem eins: eine Wette auf die Zukunft. Laut » NY Times steht Goldman Sachs beim IPO nur an dritter Stelle. Konsortialführer ist Konkurrent Morgan Stanley. » Businessweek beschreibt Facebooks COO Sheryl Sandberg, die offizielle Vertreterin des Unternehmens. Die 42-Jährige hat früher Spenden für Präsident Barack Obama gesammelt.
Die drei größten Risiken-Faktoren für die weitere Entwicklung von Facebook listet » Venturebeat auf.
Warten auf die Abfindung
Es klingt nach einen aufstrebenden Unternehmen: Spannende Jobs in spannenden Zeiten - das verspricht nach einem Report des » Manager Magazins die Karriereseite der WestLB potenziellen Bewerbern. Als Top-Arbeitgeber 2011 sei man gerade ausgezeichnet worden. Für junge Leistungsträger und hochrangige Manager ist die Aussicht, bis zum bitteren Ende der Abwicklung dabeizubleiben, offenbar ohnehin wenig verlockend. Ein Spitzenmanager nach dem anderen verabschiedet sich: Jüngster Flüchtling ist Kapitalmarktvorstand Klemens Breuer. Der geht zur Wiener Raiffeisen Bank International. » (Handelsblatt)
Nur Teures von der Stange
Die » Zeit hat einen Anlagetest gemacht und sich in schwierigen Geldanlagezeiten von drei Kreditinstituten beraten lassen. Obwohl sich einige der Berater durchaus kundig zeigten und die derzeitige Lage der Wirtschaft gut erklärten, schlugen sie den Testkunden keineswegs individuelle Lösungen vor. Stattdessen boten sie Produkte von der Stange an, die meistens teuer waren.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Eine nächste Woche anstehende BGH-Entscheidung zu Clerical Medical betrifft nach Einschätzung von Experten die gesamte Lebensversicherungsbranche. Es geht um die Frage, ob sich Kunden auf Musterrechnungen verlassen können oder nicht. » FTD Die Hypo Real Estate darf ab 2013 nicht mehr die Verwaltung der abgespaltenen Bad Bank übernehmen. » HB Europäische Banken werden in diesem Jahr mit Gewinneinbrüchen leben müssen. » HB Um ihre Risiken zu senken und weniger Eigenkapital vorhalten zu müssen, zieht sich Unicredit langsam aus der Schiffsfinanzierung zurück. » HB Gegen ehemalige Händler von Credit Suisse wird ein Betrugsverfahren vorbereitet. » NYT Der Investmentbank Goldman Sachs droht ein Bußgeld in niedriger Millionenhöhe aus Brüssel. Die EU-Kommission prüft derzeit, inwieweit der Finanzkonzern für einen Kartellrechtsverstoß gerade stehen muss. » HB Banco Santander hat einen Gewinnrückgang von 35 Prozent verzeichnet. » HB
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
"Gebt mir, und es wird euch gegeben"
Josef Esch, gescheiterter Immobilienkönig, wollte mit Bankiers das Geschäft seines Lebens machen - auf Kosten des angeschlagenen Konzerns Arcandor. Dabei stürzten sie einige der reichsten Deutschen und eine Privatbank in den Abgrund. Die » Zeit erzählt diese Geschichte ausführlich und zeichnet ein konturenreiches Bild des gierigen Thomas Middelhoff - ehemals Vorstandschef von Arcandor.
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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: IBM Deutschland plant Jobabbau im großen Stil
Politik: Länder lehnen Steuersenkung ab
Unternehmen: Hiesingers Gesellenstück
Finanzen: Eine schöne Bescherung
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Fiasko-Banker nun ohne Ritterwürde
Fred Goodwin, ehemaliger Chef der Royal Bank of Scotland, wurde die Ritterwürde aberkannt. Schließlich hatte er die Bank praktisch in den Ruin geführt. » Forbes bezeichnet ihn als den "schlechtesten Banker der Welt".
» Handelsblatt » Spiegel » WSJ
"Was zählt, ist der Profit"
Patrick Morris, Hedge-Fonds-Manager spricht gegenüber der » Wirtschaftswoche über die Kritik an seiner Branche und das gespannte Verhältnis zwischen Profit und Moral im griechischen Schuldendrama. "Diese amerikanischen Hedge-Fonds-Manager denken anders als die Europäer: Was zählt, ist der Profit, nicht die Moral", sagte er.
"Finanztransaktionssteuer ist Augenwischerei"
Olaf Schulemann, Finanzexperte beim Bund der Steuerzahler kritisiert die geplante pauschale Abgabe auf Finanztransaktionen. "Das gern geglaubte Argument mancher Politiker lautet: Gierige Banken haben eine für Arbeitnehmer und Steuerzahler teure Krise verursacht, wofür die Institute nun zur Kasse gebeten werden sollen. Doch in der Praxis funktioniert das nicht", sagt er im Interview mit der » Wirtschaftswoche.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Auf der Suche nach dem Wulff-Kredit
Handelsblatt-Redakteure haben sich eine Familie ausgedacht, weil sie wissen wollten: Bekommt jedes beliebige solide Paar in Deutschland einen so günstigen Kredit, auch dann, wenn keiner von beiden prominent ist? Oder hat der frühere Ministerpräsident von Niedersachsen und heutige Bundespräsident eine Sonderbehandlung erfahren? Bei den unterschiedlichen Banken haben sie manche Überraschung erlebt.
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