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Westerwelle verspricht Japan Hilfe beim Wiederaufbau
Drei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschließenden
Tsunami in Japan hat Außenminister Guido Westerwelle den Betroffenen
die Solidarität Deutschlands bekundet. Bei einem Kurzbesuch in Tokio
versprach Westerwelle auch Hilfe beim wirtschaftlichen Wiederaufbau.
Japan könne sich auf Deutschland als Partner verlassen, sagte Westerwelle
nach einem Gespräch mit seinem japanischen Kollegen Takeaki Matsumoto.
Bislang wurden aus Deutschland etwa 220 Tonnen Hilfsgüter geliefert,
darunter auch eine Spezialpumpe, die bei der Kühlung der havarierten
Atomanlage in Fukushima hilft. Der deutsche Außenminister hatte zuvor drei
Tage lang China besucht, wo er für mehr Menschen- und Bürgerrechte
geworben hatte.
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Radioaktives Wasser aus Fukushima-Reaktor verseucht Pazifik
Aus einem Riss im unterirdischen Tunnelsystem des schwer beschädigten japanischen
Atomkraftwerks in Fukushima fließt hoch radioaktives Wasser in den Pazifik. Ein Sprecher der
japanischen Atomaufsichtsbehörde sagte, in der Luft über dem Leck seien Strahlungswerte von
1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Die natürliche Strahlung liegt zwischen einem und
zehn Millisievert pro Jahr. Der Riss soll nach Angaben den AKW-Betreibers Tepco mit Beton
verschlossen werden. Auch im Meerwasser rund um Fukushima wurden erhöhte
Strahlenbelastungen gemessen. Noch in 40 Kilometern Entfernung zum Kernkraftwerk war die
Konzentration von radioaktivem Jod 131 doppelt so hoch wie zulässig. Die Behörden erklärten
jedoch, es bestehe keine Gefahr für die menschliche Gesundheit. Drei Wochen nach dem
verheerenden Erdbeben und dem anschließenden Tsunami besuchte Ministerpräsident Naoto Kan
erstmals die Region. Bei der Katastrophe kamen jüngsten Schätzungen zufolge bis zu 25.000
Menschen ums Leben. Mehr als 16.400 werden noch vermisst.
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Kanzlerin Merkel strebt neuen Energiekonsens an
Nach der Atomkatastrophe in Japan und den verlorenen Landtagswahlen
strebt die deutsche Bundesregierung einen nationalen Energiekonsens mit
den Oppositionsparteien und allen gesellschaftlichen Gruppen an. In einem
Zeitungsinterview kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an, Anfang Mai
sollten Gespräche mit Kirchen, Umweltgruppen und Gewerkschaften
stattfinden. Anschließend wolle sie mit den im Bundestag vertretenen
Fraktionen verhandeln. Als erste Konsequenz aus den Ereignissen in Japan
hatte die Berliner Regierung ein dreimonatiges Moratorium zur
Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke verhängt. Die sieben ältesten
Meiler wurden sogar abgeschaltet und werden vermutlich nicht wieder ans
Netz gehe. Merkel betonte, über die Zukunft der Meiler entscheide allein das
Ergebnis der laufenden Sicherheitskontrolle. Bislang waren die Kanzlerin
und eine große Mehrheit der Regierungsfraktionen CDU/CSU und FDP
vehemente Verfechter der Atomenergie. Ein von der früheren rot-grünen
Bundesregierung mit der Industrie ausgehandelter Ausstieg aus der
Atomwirtschaft wurde zurückgenommen.
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Wieder Tote bei Protesten in Afghanistan
In Afghanistan ist es erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die
Verbrennung eines Exemplars
des Koran in den USA gekommen. In der Stadt Kandahar im Süden
Afghanistans wurden
mindestens zehn Menschen getötet und über achtzig verletzt. Mehrere
tausend Menschen waren
mit Steinen und Stöcken bewaffnet durch die Straßen der Stadt
marschiert. Dabei demolierten sie
Geschäfte und setzten Fahrzeuge sowie eine Mädchenschule in Brand. Die
Behörden machten die
radikal-islamischen Taliban für die Aktion verantwortlich. Auch in Kabul
und Herat gingen Hunderte
auf die Straße. Am Freitag hatten aufgebrachte Menschen die Vertretung
der Vereinten Nationen in
Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans gestürmt. Dabei waren sieben
ausländische UN-Mitarbeiter getötet worden. In Kabul wehrten
NATO-Soldaten den Angriff von drei
Selbstmordattentätern auf einen ihrer Stützpunkte ab.
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Aufständische In Libyen belagern Ölstadt Brega
In Libyen liefern sich Aufständische und Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi erbitterte
Kämpfe um die Ölstadt Brega. Wie die Rebellen mitteilten, haben sie die gegnerischen Truppen
nahe der Universität der Stadt eingekesselt. Unabhängige Bestätigungen dafür gibt es nicht. Brega
war in den vergangenen Tagen heiß umkämpft. Die Front hatte dort mehrfach gewechselt. Bei
einem Luftangriff östlich von Brega soll die NATO in der Nacht zum Samstag irrtümlich 13 Rebellen
getötet haben. Ein Kommunalvertreter der Stadt Adschdabija sagte, NATO-Flugzeuge hätten
versehentlich das Feuer auf einen Konvoi der Aufständischen eröffnet. Zuvor habe einer der
Rebellen Leuchtspurmunition in die Luft gefeuert. Die Piloten hätten daraufhin wohl geglaubt, dass
man auf sie schoss. Die NATO kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.
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Kämpfe um letzte Bastionen Gbagbos in Abidjan
In der Republik Elfenbeinküste liefern sich die Truppen des international anerkannten Präsidenten
Alassane Ouattara und Anhänger des bisherigen Machthabers Laurent Gbagbo weiter erbitterte
Gefechte. Besonders umkämpft sind die Residenz Gbagbos und der Sitz des staatlichen
Fernsehens in der Wirtschaftsmetropole Abidjan. Die Vereinten Nationen machen unterdessen
Ouattaras Truppen für zahlreiche Tote im Westen des Landes verantwortlich. Von über 330
Menschen, die Anfang der Woche in der Stadt Duékoué umgekommen seien, sei der Großteil von
Ouattaras Anhängern getötet worden, mehr als 100 von Söldnern Gbagbos. Zuvor war von mehr
als 1000 Toten die Rede. Duékoué war am Montag von Truppen Ouattaras eingenommen worden.
Unterdessen flüchteten rund 1400 Ausländer aus Angst vor Plünderungen in ein Camp des
französischen Militärs bei Abidjan, wie der französische Generalstab in Paris mitteilte. Zusammen
mit den UN-Truppen bemühen sich die Franzosen um einen Schutz der Zivilbevölkerung.
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Westerwelles Rückzug vom FDP-Vorsitz besiegelt?
Die Debatte über die künftige Führung der FDP treibt auf eine rasche
Entscheidung zu. Ein Rückzug von Guido Westerwelle vom Amt des
Parteivorsitzenden der Liberalen wird immer wahrscheinlicher. Aller
Voraussicht nach wird das Parteipräsidium bereits am Montag die Weichen
für einen personellen Umbau stellen. Der Außenminister, der sich zur Zeit
auf einer Asienreise befindet, wollte sich zu seiner politischen Zukunft nicht
äußern. Laut Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
kann die FDP nur mit einer inhaltlichen und personellen Neuausrichtung
Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Eigene Ambitionen auf den
Parteivorsitz wies sie zurück. Als Favorit für die Nachfolge Westerwelles gilt
Gesundheitsminister Philipp Rösler. Nach dem Debakel der Liberalen bei
den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren
immer mehr Landesverbände von Westerwelle abgerückt.
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Spanischer Regierungschef verzichtet auf dritte Amtszeit
Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero will bei der
Parlamentswahl im kommenden Jahr nicht wieder als Spitzenkandidat seiner
Sozialistischen Partei antreten. Er sei immer der Meinung gewesen, dass
zwei Amtszeiten genug seien, sagte der 50-Jährige bei einem Parteitag in
Madrid. Zapatero regiert seit 2004. Wegen der schweren Wirtschaftskrise
Spaniens und der drastischen Sparmaßnahmen seiner Regierung hat er
stark an Popularität eingebüßt. In Umfragen liegt seine Sozialistische
Arbeiterpartei bis zu 15 Punkte hinter der konservativen Volkspartei.
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Parlamentswahl in Nigeria auf den 4. April verschoben
In Nigeria ist die Parlamentswahl wegen schwerer organisatorischer Mängel landesweit auf Montag
verschoben worden. Der Vorsitzende der unabhängigen nationalen Wahlkommission, Attahiro
Jega, sprach von einer sehr schweren aber notwendigen Entscheidung. Nur so könne eine effektive
Abhaltung der Wahl gewährleistet werden. Zuvor war die Abstimmung bereits in der Hauptstadt
Abuja und einigen Bundesstaaten gestoppt worden, weil Wahlzettel und andere Unterlagen nicht
geliefert worden waren. Die Parlamentswahl in dem bevölkerungsreichsten Land des Kontinents ist
der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Abstimmungen. Am 9. April findet die Präsidentenwahl statt,
eine Woche später werden die Gouverneure der Einzelstaaten bestimmt. Bei Wahlen in Nigeria
war es in der Vergangenheit immer zu Unregelmäßigkeiten und Wahlbetrug gekommen. Die
Europäische Union ist derzeit mit 140 Wahlbeobachtern in dem westafrikanischen Land präsent.
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Fussball: Dortmund wieder auf Kurs zur Meisterschaft
ZUM
FUSSBALL: Nach zwei Spielen ohne Sieg in der ersten Fußball-Bundesliga
ist Borussia Dortmund wieder auf der Erfolgsspur. Mit einem 4:1-Sieg
gegen Hannover 96 steuert die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp
dem siebten Meistertitel entgegen. Verfolger Bayer Leverkusen konnte
durch ein 1:0 beim 1. FC Kaiserslautern den Rückstand von sieben Punkten
wahren. Auf Platz drei schob sich Bayern München. Der Rekordmeister
gewann gegen Schlusslicht Borussia Mönchengladbach 1:0:
Die weiteren Ergebnisse vom 28. Spieltag:
Bremen - Stuttgart 1:1
Mainz - Freiburg 1:1
Das Freitagsspiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC St. Pauli war
kurz vor Schluss beim Stand von 2:0 vorzeitig abgebrochen worden.
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Das Wetter am Sonntag: sonnig und warm
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: In der Nacht zwischen Eifel und
Schleswig-Holstein zunehmend dichtere Wolken und von Westen
aufkommende Schauer. Die Tiefstwerte bewegen sich zwischen zwölf Grad
Celsius im Ruhrgebiet und neun Grad im Raum Berlin.
Die Vorhersage für Sonntag: Nach Nebelauflösung im Südosten
überwiegend sonnig und trocken. Im Norden aufkommende Bewölkung und
örtlich Regenschauer. Die Höchsttemperaturen erreichen elf Grad in
Ostfriesland und 25 Grad in der Niederlausitz.
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