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FÜR SIE GELESEN - HANDELSBLATT PRESSESCHAU
Die Wirtschaftspresse hegt Zweifel daran, ob
Anshu Jain der richtige Nachfolger an der Spitze der Deutschen Bank ist, begrüßt
jedoch das Ende der Ackermann-Ära. Dessen Inszenierung als Alleinherrscher habe
sich überlebt.
Der neue Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, könnte sich
schon bald als die falsche Besetzung erweisen, schreibt die Süddeutsche
Zeitung. Tatsächlich seien die Hürden für den Banker, der in Indien, den USA
und London groß geworden sei, sehr hoch. Er übernehme den Posten des
Vorstandsvorsitzenden in einer wirtschaftspolitisch extrem schwierigen Zeit.
Sein größtes Problem seien jedoch die Altlasten, die das von ihm geleitete
Investmentbanking angehäuft habe.
Die neue Doppelspitze aus Jain und
Jürgen Fitschen dürfte für eine ausgewogenere Machtverteilung und mehr Teamgeist
an der Führungsspitze sorgen, meint die Wirtschaftswoche. Dies sei zu
begrüßen, schließlich habe sich die ständige Inszenierung von Josef Ackermann
als Steuermann und Alleinherrscher überlebt und sei lediglich dem persönlichen
Image Ackermanns dienlich gewesen. Hinter der Fassade "begann Deutschlands
wichtigste Bank zu bröckeln".
Der scheidende Chef der Deutschen Bank,
Josef Ackermann, könne sich entspannt verabschieden, ohne noch einmal
Eigenkapital aufnehmen zu müssen, schreibt das Wall Street Journal. Das
Kernkapital habe zum Jahresende 9,5 Prozent betragen, mehr als der Mindestwert
von neun Prozent, um die Stresstests bestehen zu können. "Die Frage ist doch, ob
seine Nachfolger Anshu Jain und Jürgen Fitschen auch so viel Glück haben
werden", meint das Blatt. Denn nach den neuen Basel III-Regeln werde das
Kernkapital zum Jahresanfang 2013 auf 8,5 Prozent sinken. Dies sei deutlich
weniger als bei anderen Banken, die etwa einen Anteil von zehn Prozent
anpeilten.
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