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Eurokrise 2.0 spitzt sich weiter
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Die griechische Wirtschaft wird 2012 noch
weiter abstürzen, prognostiziert die Griechische Zentralbank. Ihr Chef,
Giorgos Provopoulos, attackiere die Politiker in Athen hart, meint das
» Handelsblatt. Provopoulos habe die Regierung zu "entschlossenen Reformen"
aufgerufen, denn in den beiden vergangenen Jahren hätten "Nachlässigkeiten und
Verzögerungen" die Schuldendynamik beschleunigt. Wer immer die Wahl in Athen am
6. Mai gewinne, müsse sich auf ein weiteres Sparprogramm in Höhe von 5,5 Prozent
des griechischen BIP einlassen, schreibt » Reuters. Die » New York Times rechnet derweil schon mit der Notwendigkeit eines Bailout für
Spaniens Banken, da ein großer Teil der spanischen Immobilienkredite in
Höhe von 663 Milliarden Euro vom Ausfall bedroht sei. Während die Eurokrise
scheinbar unaufhaltsam in die zweite Runde geht, spitzt sich der Konflikt um die
richtige Strategie zur Lösung der Probleme weiter zu. In einem Interview mit dem
» Wall Street Journal lehnt Jens Weidmann, Chef der Bundesbank (hier im
Bild), alle Aufrufe ab, endlich von der deutschen Sparwut Abstand zu nehmen. Er
weist dabei die Bedenken von sich, dass seine Sparpolitik in ganz Europa nicht
nur "große wirtschaftliche Schmerzen" verursache, sondern auch politische
Widerstand provoziere. Laut Süddeutsche Zeitung (Printausgabe) muss Weidmann
heute den Bundestags-Haushaltsausschuss über die deutsche Beteiligung an der
Aufstockung der IWF-Krisenkasse für Staaten in Schieflage informieren.
Der Vize-Chef des IWF, David Lipton, hält nicht besonders viel von
Weidmanns Spardogma und sagte der » Welt: "Wenn das Wachstum wegbricht und die Konjunktur stagniert, dann
können die Länder sparen, wie sie wollen, es wird wenig nützen." Die » Financial Times haut in die gleiche Kerbe: Die Sparwut ziehe eine europäische
Volkswirtschaft nach der anderern zurück in die Rezession - ein Effekt, der
keineswegs nur mehr auf die Peripherie beschränkt sei, wie das Beispiel
Niederlande zeige. Die » Financial Times
Deutschland findet dagegen, dass die Diskussion am Kern des Problems vorbei
zu laufen drohe. Tatsächlich ginge es doch um die bisher ungelöste Frage der
Restrukturierung der Banken, hätten doch allein im Euroraum die Staaten über
1100 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten des Finanzsektors übernommen oder
garantiert.
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