Roberto Abraham Scaruffi

Friday, 1 April 2011


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Nach den Stresstests bleibt nur: umschulden
Die mit hohen Staatshilfen am Leben gehaltene irische Banken-Branche braucht zusätzliche 24 Milliarden Euro, das haben die jetzt veröffentlichten Ergebnisse des Stresstests gezeigt - allein die Allied Irish Banks benötigen 13,3 Milliarden Euro. Damit einher geht eine Radikalkur für den über Jahre aufgeblähten Sektor, dem das Platzen einer Immobilienblase das Genick brach. Hiobsbotschaft Nummer zwei von gestern: Portugal hat sein Sparziel 2010 deutlich verfehlt. Bundesbankchef Axel Weber hat davor gewarnt, die irischen Banken erneut mit Steuergeldern zu retten. Ein teurer Befreiungsschlag wäre besser als Dauerzahlungen an die Pleiteländer, meint die Welt - Umschuldungen seien unvermeidlich. Dem schließt sich der Economist an, der auf den IWF hofft, um die Umschuldung durchzusetzen. In der Financial Times begründet der irische Finanzminister Michael Noonan, warum eine radikale Restrukturierung irischer Banken notwendig sei.
» Handelsblatt » HB2 » HB3 » Financial Times Deutschland » Wirtschaftsblatt » Welt » Financial Times » FT2 » Economist » NYT » Stresstest-Ergebnisse (PDF)
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NEWS
Aus für US-Ratings?
Die EU will in den USA hergestellte Bonitätsnoten für Wertpapiere in Europa nicht mehr zulassen. Alle Ratings müssten von vergleichbarer Qualität sein, und dies sei bei Ratings aus den USA und anderen Drittstaaten nicht garantiert, hieß es in EU-Kommissionskreisen. Ein Verbot der US-Ratings hätte für die europäischen Banken weitreichende Folgen. Sie müssten für Finanzprodukte aus den USA, für die es kein europäisches Rating gibt, mehr Eigenkapital hinterlegen als bisher.
» Handelsblatt » Spiegel
Händler gefeuert
Im Wertpapierhandel der Landesbank Baden-Württemberg ist es in den beiden vergangenen Jahren offenbar zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Das Institut hat Ende 2010 einen Händler fristlos entlassen und verklagt, der erhebliche Mittel veruntreut haben soll.
» Handelsblatt
Geschäfte mit Schrott-Münzen
Mitarbeiter der Bundesbank und der Lufthansa sollen mit einer organisierten Bande zusammengearbeitet haben, um verschrottete Euro-Münzen in China wieder zusammenzusetzen. Schaden: mindestens 20 Millionen Euro. Bei einer Razzia im Rhein-Main-Gebiet sind sechs Menschen festgenommen worden.
» Handelsblatt » Frankfurter Rundschau » Bild
Fed gibt sich offen
Die US-Notenbank Fed hat die Namen derjenigen Banken bekanntgegeben, die während der Wirtschaftskrise Notkredite erhalten haben. Damit machte Fed-Chef Ben Bernanke zum ersten Mal in der fast 100-jährigen Geschichte der Fed Informationen über ihr ältestes Kreditmittel öffentlich. Allein die Depfa Bank, Tochter der Hypo Real Estate Group, erhielt auf einen Schlag 26,5 Milliarden Dollar.
» Handelsblatt » Wall Street Journal » Financial Times
Caja zu verstaatlichen
Nachdem die Fusionsverhandlungen mit drei Instituten gescheitert sind, plant die spanische Notenbank die Verstaatlichung der angeschlagenen Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterráneo. Ein staatlicher Rettungsfonds verfügt angeblich über bis zu 99 Milliarden Euro, um Banken zu unterstützen.
» Wall Street Journal
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Aareal Bank fasst im Neugeschäft angesichts der schwindenden Konkurrenz im Aufschwung mehr Mut » HB Die Inflationsrate in der Euro-Zone ist überraschend stark auf 2,6 Prozent gestiegen » MM In einem schwierigen Geschäftsumfeld hat die Banque Privée Edmond de Rothschild 2010 den Reingewinn steigern können » HZ
UMFRAGE DER WOCHE
Mehrheit lehnt Investmentbanker als Ackermann-Nachfolger ab
Die meisten FinanceToday-Leser sind sich einig: Fast 70 Prozent meinen, dass kein Investmentbanker an der Spitze der Deutschen Bank stehen soll. 16 Prozent ist die Herkunft egal, die gleiche Prozentzahl wünscht sich einen Investmentbanker als Nachfolger. An der Umfrage teilgenommen haben 700 Leser.
» Hier geht es zum Umfrageergebnis
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Leere Silber-Lager
Kunden, die bei einer Bank ein Edelmetall-Depot unterhalten, müssen befürchten, dass die Institute de facto gar kein Edelmetall für sie lagern - aber dennoch Lagergebühren kassieren. Die UBS sieht sich in den USA einer Sammelklage ausgesetzt, die klären soll, wie physisch Silber gelagert werden muss.
» Finenews

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HEUTE IM HANDELSBLATT
Titel: Westerwelle in Not
Politik: Studie: Rascher Kernkraftausstieg erfordert Investitionen von 55 Milliarden Euro
Unternehmen: EU knöpft sich die Bahn vor
Finanzen: US-Ratings droht das Aus in Europa
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KÖPFE
Kritik an Leviten
Christian Wulff, Bundespräsident, hat den Banken die Leviten gelesen. Die Ursachen der Finanzkrise seien nicht beseitigt, warnte das Staatsoberhaupt auf dem Deutschen Bankentag: "Ohne einen grundlegenden Kurswechsel drohen neue Finanzkrisen." Auch Kanzlerin Angela Merkel warnte, die Institute könnten sich bei künftigen Finanzkrisen nicht auf neue Staatshilfen verlassen. Die Börsen-Zeitung kritisiert, dass Wulff den Banken die Schuld für fast alle Übel der Welt in die Schuhe geschoben habe. Als Ministerpräsident eines maßgeblich an einer Landesbank beteiligten Landes habe er seinerzeit die Chance gehabt, Restrukturierung und Konsolidierung voranzutreiben. "Aber verbale Rundumschläge machen natürlich mehr Spaß."
» Handelsblatt » Welt » Spiegel » Börsen-Zeitung
Keine Spur von Reue
David Sokol, bislang rechte Hand von Warren Buffett, hat sich nach dem Rücktritt wegen seiner Verstrickung in einen Insiderhandelsskandal (FinanceToday berichtete) zu seiner Zukunft geäußert. Er wolle sein eigenes "Mini-Berkshire Hathaway" aufbauen und damit für seine Erben und philantropischen Interessen vorsorgen. Im Interview mit CNBC bedauert Sokol, nicht früher bei Berkshire ausgeschieden zu sein. Sokols Deal sei vielleicht nicht illegal gewesen, aber ziemlich dumm, meint Forbes. Daily Finance macht sich Gedanken, wer jetzt noch als Buffett-Nachfolger in Frage kommt.
» Wall Street Journal » CNBC » Dealbook » Fortune » Forbes » Daily Finance
Abschied der Währungsstrategen
Hans-Günter Redeker, Leiter globale Währungsstrategie, verlässt mit Ian Stannard, Leitender Währungsstratege in London, die BNP Paribas SA in London. Redeker wechselt zur US-Bank Morgan Stanley und wird dort die Devisenstrategie leiten. Redeker und Stannard waren gemeinsam im November 2000 zur BNP gewechselt und kamen beide von der Chase Manhattan Bank in London.
» Bloomberg
Der Mann für 25 plus
Riccardo Petrachi, Leiter für die Betreuung sehr vermögender Kunden bei der UBS, übernimmt im Herbst eine ähnliche Position bei der Privatbank Rothschild Private Banking & Trust. Seine künftige Klientel hat mindestens 25 Millionen Franken auf dem Konto.
» Handelszeitung
Kritik aus eigenen Reihen
Thomas Hoenig, Präsident der Federal Reserve in Kansas City, macht die laxe Geldpolitik der US-Notenbank teilweise für die stark ansteigenden globalen Rohstoffpreise verantwortlich. Der Schlüsselleitzins müsse schnellstmöglich bis auf ein Prozent angehoben werden.
» Bloomberg
Jagd auf Finanzaufseher
Vincent P. McCrudden, Ex-Hedge-Fonds-Manager, soll eine "Todesliste" mit 47 Mitarbeitern von Aufsichtsbehörden erstellt und auf der Internetseite seiner Firma veröffentlicht haben. Seine Aufruf: "Kündigt eure Jobs. Zahlt keine Steuern mehr. Kauft euch Waffen, und dann geht an die Arbeit und holt euch das Land zurück von diesen Kriminellen." McCrudden war nach 20 Jahren an der Wall Street, zuletzt als Fondsmanager bei Alnbri Management, schon im Januar verhaftet worden.
» Financial Times Deutschland
DEBATTE - worüber die Finanzwelt diskutiert
Muss die EZB den Leitzins erhöhen?
Dies sei alternativlos, meint die Börsen-Zeitung. Nur so könne die EZB die Inflation in der Eurozone mittelfristig in Schach halten und eine Preis-Lohn-Spirale verhindern. Eine einmalige Leitzinserhöhung von 25 Basispunkten werde aber nicht reichen. Vielmehr sei eine Serie von Zinsschritten nötig, um den Euro stabil zu halten. Kein Grund zur Hektik bei der Zinserhöhung, meint dagegen die FTD. Von stark steigenden Löhnen sei in der Euro-Zone nichts zu sehen, zweifelt die Frankfurter Rundschau am Kurs der "übervorsichtigen" EZB. Demgegenüber hat EZB-Chefökonom Jürgen Stark die anstehende Zinserhöhung verteidigt.
» Börsen-Zeitung » Frankfurter Rundschau » FTD » FTD2
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
Warum Harmonie im Büro schädlich ist
Emotionale Intelligenz, Teamarbeit, Höflichkeit - noch nie wurde Harmonie im Unternehmen mehr wertgeschätzt als in Moment. Doch Kritiker sagen: Das Sich-Zurücknehmen hilft weder den Angestellten noch dem Unternehmen - so wie Thomas Vasek in seinem Buch: "Die Weichmacher. Das süße Gift der Harmoniekultur".
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Die Sprache der Aktentaschen
Die Zeiten, als die Aktentasche eines Managers "nur" aus Leder und braun oder schwarz war, sind vorbei. "Heute stopfen wir alles mögliche in unsere Taschen, und über die Funktionalität hinaus gibt es viele Eigenschaften, die den Manager vor eine dezidierte Wahl stellen", schreibt Businessweek. Taschen würden deshalb Hinweise geben über Charakter und Auftreten ihres Besitzers. So zeuge ein Aktenkoffer aus Leder von einem Mann, der sich nichts mehr beweisen müsse und seinen Weg gemacht habe. Eine Tasche, die quer über den Oberkörper getragen wird, bedeute, dass ihr Träger keine Angst habe, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen. Laptop-Taschen mit viel Platz für Zusätzliches würden den "Arbeiter" ausweisen, Business-Rucksäcke dagegen Fitness-Freaks, die auch gern mal die Nacht durchfeiern. "Und Trolleys stehen für den Wochentagskämpfer, der massenhaft Material mitschleppt und wahrscheinlich deshalb einen kranken Rücken hat."
» Businessweek