Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 5 April 2012


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Draghis Abschied vom Bundesbank-Vorbild
Die EZB hat den Leitzins in der Eurozone auf dem Rekordtief von einem Prozent belassen. Das war erwartet worden. » (Handelsblatt » Wirtschaftswoche) Kritisch aufgenommen wurden aber die anschließenden Worte des italienischen EZB-Chefs Mario Draghi, (Foto) für den es eine Abkehr von der Politik des billigen Geldes so bald nicht geben soll. "Einmal mehr macht sich der Südländer die Welt wie sie ihm gefällt und verschleiert die wahre Dramatik der Situation. Eine EZB nach Vorbild der Bundesbank wird es unter dem Ex-Goldman-Sachs-Banker Draghi nie geben", kritisiert die » Wirtschaftswoche. Ähnlich bewertet die » Financial Times Draghis Rede. Laut » Börsen-Zeitung mit der Überschrift "Ungeheurer Trug" waren "die Kombination aus zwei Leitzinssenkungen, der abermaligen Lockerung des Sicherheitenrahmens, den intensivierten Anleihekäufen sowie den Dreijahreskrediten als Reaktion auf zugegeben schwache monetäre Daten zu viel des Guten." Die » Süddeutsche Zeitung titelt mit "Warnung vor dem billigen Geld". "Das hilft vielleicht den Krisenstaaten, für Deutschland könnten günstige Kredite eher ein Problem werden. Manche Ökonomen warnen schon vor einer Immobilienblase", schreibt die Zeitung weiter. "Wir könnten uns an die Zwei vor dem Komma gewöhnen müssen", kommentiert das » Handelsblatt die weiteren Inflationsaussichten.
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NEWS
Schärferes Abkommen geplant
Finanzminister Wolfgang Schäuble will mit Korrekturen am Steuerabkommen mit der Schweiz die Zustimmung der Opposition erringen. Er plant laut » Welt höhere Steuersätze und mehr Transparenz. Die Schweizer Banken stehen laut einem Bericht der » NZZ weiterhin hinter dem Steuerabkommen mit Deutschland. In Bankkreisen sei die Hoffnung gross, dass es Schäuble gelingen werde, im Bundesrat doch noch eine Mehrheit für das Abkommen zu gewinnen. Der Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber konkretisiert in einem Interview mit der » Handelszeitung seine Vorwürfe gegen deutsche Steuerfahnder. Er sieht eine neue Dimension der Wirtschaftsspionage. "Und im aktuellen Fall haben wir es mit einem verbotenen wirtschaftlichem Nachrichtendienst zu tun"
Kritik am Banken-Monopol
In China kritisiert der Staat in außergewöhnlich scharfer Form die von ihm kontrollierten Banken. "Unsere Banken machen zu leicht Gewinn. Warum? Weil eine kleine Zahl großer Banken ein Monopol besitzt", sagte der chinesisische Premier Wen Jiabao in einer im Radio übertragenen Rede. "Um das Monopol zu knacken, brauchen wir privates Kapital in unserem Finanzsektor." » Businessweek Bloomberg wundert sich: "Wen spricht wie ein mutiger Reformer".
Weitere Links: » Welt » Neue Zürcher Zeitung » Spiegel » Frankfurter Rundschau
Die sicherste Bank der Welt
Zwei Mal jährlich bringt das Wirtschaftsmagazin » Global Finance seine Rangliste der weltweit 50 sichersten Banken. Die Bewertungen beruhen auf den langfristigen Kredit-Ratings der drei grossen Bewertungsagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch, aber auch auf den vorhandenen Vermögenswerten. Auf Platz ein liegt die KfW. Denn kleinere Institute gelten als sicherer, wobei natürlich eine Staatsgarantie am Ende einen entscheidenden Vorteil verschafft.
Gratiskultur und Abzocke
"Deutschlands Bankkunden genießen eine Gratiskultur - nur wenn es um ihre Geldanlage geht, zahlen viele Verbraucher teils horrende Gebühren, häufig ohne ihr Wissen", schreibt der » Spiegel. Die Politik habe das zwar erkannt, doch es fehle der Mut für beherzte Reformen. Dabei komme es beim Treffen von provisionsabhängigen Bankberatern mit arglosen Kunden regelmäßig zu haarsträubend schlechten Ergebnissen. "Statt mit der für sie passenden Geldanlage gehen die Kunden mit Produkten nach Hause, die ihnen oft gewaltige Kosten bescheren: Aktienfonds, fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen oder Zertifikate", heiißt es in dem Artikel weiter.
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die EU-Kommission sieht die Finanzlage Portugals optimistisch. Währungskommissar Rehn aber mahnt, die EU solle sich auf weitere Finanzhilfe für Portugal einstellen. » Zeit Wegen des Verkaufs von komplizierten Finanzprodukten ermittelt nun offenbar die US-Aufsicht gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse. » SP Trotz Millionen-Abschreibungen auf die LBB hat die Frankfurter Sparkasse 2011 das beste Ergebnis der Geschichte erzielt. » HB Die Eurohypo treibt ihren Rückzug aus dem US-Markt voran: Die kriselnde Tochter der Commerzbank will ein Hypothekenportfolio im Wert von 740 Millionen Dollar verkaufen - und dafür gibt es viele Interessenten. » HB Die NordLB hat nach Auffassung der Bankenaufsicht Bafin ihren Verlust im Krisenjahr 2009 zu gering ausgewiesen. » HB Spanien kämpft am Kapitalmarkt wieder mit schwindendem Vertrauen der Investoren. Bei der Ausgabe von Staatsanleihen verlangten die Anleger am Mittwoch höhere Zinsen als in den vergangenen Wochen - und das Interesse an den Papieren ließ deutlich nach. » SP » WSJ Im März hat sich die Kapitalflucht aus Russland beschleunigt - trotz Wladimir Putins Wiederwahl als Präsident des Staates. » WSJ D
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Die Insel der Blinden
Die griechische Insel Zakynthos hat einen neuen Namen: "Insel der Blinden" nennen die Griechen jetzt das Eiland. Der Grund: Dort leben unglaublich viele Blinde. Und alle haben sie natürlich Unterstützungsleistungen beantragt. Unter den Antragsstellern sind unter anderem ein Taxifahrer und ein Vogeljäger. "Es sieht ganz so aus, als hätten die ‚Blinden' von Zakynthos nur die Farbe des Geldes gesehen", ist in einem Artikel der griechischen Zeitung "Ethnos" zu lesen. Nun hat das das griechische Gesundheitsministerium Ermittler auf die Insel geschickt.
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Politik: Willkommen in Deutschland
Unternehmen: Henkel warnt vor Preiskampf
Finanzen: China reformiert die Banken
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Der Reichste der Reichen
Ray Dalio, US-Hedge-Fonds-Manager, hat im vergangenen Jahr fast vier Milliarden Dollar verdient und sich damit an die Spitze der verhassten Branche gesetzt. Doch hinter seinem Erfolg steckt mehr als nur clevere Zockerei.
» Spiegel
Arme Reiche
Marc Faber, professioneller Schwarzseher, hat sich skeptisch zur Reichtumsverteilung geäußert. In einem Interview, dass das » Wall Street Journal zusammengefasst hat, sagt er, dass die aktuelle Verteilung nicht zu halten sei. Konkret dürften Inflation, zusammenbrechende Märkte und soziale Unruhen in den nächsten Jahren dazu beitragen, dass die Reichen wesentliche Teile ihres Vermögens verlieren - bis zu 50 Prozent. Die » New York Times hat sich den Klub der Reichen in den USA angeschaut und festgestellt: An der Wall Street könne man zwar reich werden, aber dort schaffe man es nicht, so viele Milliarden zu verdienen, wie es beispielsweise Bill Gates oder Marc Zuckerberg geschafft haben. Topverdiener an der Wall Street ist übrigens Jamie Dimon, Chef von JP Morgan, der laut » Fortune im vergangenen Jahr 23 Millionen Dollar erhalten hat.
Die Zukunft der Deutschen Bank
Josef Ackermann, scheidender Deutsche-Bank-Chef, kann laut » Wirtschaftswoche nicht von der Macht lassen, seine Nachfolger Anshu Jain und Jürgen Fitschen sollen angeblich riskante Geschäfte forcieren. "Verspielt Deutschlands wichtigstes Kreditinstitut unter der neuen Führung seine Zukunft?" fragt das Magazin.
WIRTSCHAFTSBUCH DER WOCHE
Erfolgreiche Social-Media-Strategien für die Zukunft
Social-Media hat die Geschäftswelt grundlegend verändert und ist mittlerweile längst zum festen Bestandteil geworden. Viele Unternehmen nutzen bereits die Möglichkeiten von Facebook, Twitter oder Blogs, um ihre Produkte zu vermarkten und loyale Kunden zu gewinnen. Doch nach wie vor sind viele Fragen offen und nicht wenige Betriebe scheitern daran, die hierzu notwendigen Veränderungen konsequent umzusetzen. Social-Media-Expertin Claudia Hilker hilft Entscheidern, diese Herausforderung zu meistern und damit die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu sichern.
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ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Wieviel Banker als Buchautoren verdienen könnten
1,5 Millionen Dollar soll Greg Smith, der den Frust über seinen Job bei Goldman Sachs in der New York Times veröffentlicht und anschließend gekündigt hat (FinanceToday berichtete), für ein Buch über seine Arbeit bei der Bank angeboten worden sein. Die Website » Here ist the city hat das zum Anlass genommen, eine (nicht ernstgemeinte) Rangliste zu erstellen: Wieviel Geld könnten Banker in ähnlicher Position bei welcher Bank für ein Buch über ihren Job verlangen? Vorausgesetzt natürlich, sie haben eine interessante Geschichte zu schreiben. Auf Rang eins liegt Lehman Brothers (250 000 Dollar), gefolgt von Merrill Lynch (200 000 Dollar, aber nur wenn man Insider-Information zum Verkauf an die Bank of America besitzt). Eine ähnlich hohe Summe würde ein Buch über die UBS bringen, wenn man Infos zum letztjährigen Tradingskandal bieten könnte. Auf dem letzten Rang: Deutsche Bank mit nur 40 000 Dollar - offenbar in Ermangelung echter Skandale.