Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 26 April 2012


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Und ewig droht die Rezession
Wieder schlechte Nachrichten aus Europa: Die britische Volkswirtschaft sank von Januar bis März laut einer ersten Schätzung um 0,2 Prozent - das zweite Minusquartal in Folge bedeutet: Rezession, schreibt die » Financial Times Deutschland Präziser: Für Kopfschmerzen beim britischen Premier David Cameron (Foto) sorgt die "Double-Dip-Rezession" - nach dem Konjunktureinbruch folgte der erneute Absturz (» Guardian ). Die britische » Financial Times entwarnt: Die Rezession sei nicht mit 2008/2009 zu vergleichen. Angesichts der Auswirkungen der europäischen Sparpolitik wollten einige EU-Politiker die Fiskalziele für 2013 aufweichen, berichtet das » Wall Street Journal Die Diskussion werde in den kommenden Wochen an Fahrt gewinnen, weil die nationalen Regierungen dann der EU-Kommission ihre Haushaltspläne zur Überprüfung vorlegen müssten. Im » Spiegel sieht Wolfgang Münchau einmal mehr Kanzlerin Angela Merkel kippeln, im Gefolge von Nicolas Sarkozy. Ihre "krisenanfällige Krisenstrategie" könnte dazu führen, dass in Brüssel eine Büste Merkels aufgestellt werde - neben den Statuen jener Staatsmänner und Staatsfrauen, die seit 2010 ihren Job verloren hätten (Silvio Berlusconi, José Rodríguez Zapatero, bald auch Nicolas Sarkozy, Lucas Papademos sowie möglicherweise Mario Monti).
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NEWS
Zu wenig Interesse an Anleihen
Keine guten Nachrichten auch aus Deutschland: Bei einer Auktion 30-jähriger Staatsanleihen ist die Bundesrepublik gestern auf Anleihen sitzen geblieben - die angestrebte Summe von drei Milliarden Euro wurde um fast 600 Millionen Euro verfehlt, meldet das » Manager Magazin
Geldspritze bleibt in der Schublade
Trotz der schwächelnden Wirtschaft verzichtet die US-Notenbank vorerst auf neue Anschubhilfe für die Konjunktur. Die Fed teilte am Mittwoch nach der Sitzung des Offenmarktausschusses in Washington mit, der Leitzins bleibe bei 0 bis 0,25 Prozent. Zugleich wurde kein neues Programm zur Stimulierung der Wirtschaft aufgelegt (» WSj , s. auch "Menschen und Meinungen").
Abspecken in den USA
Die Eurohypo verkauft ein Paket an Immobilienkrediten in den USA für rund 560 Millionen Dollar an ein Konsortium aus der US-Bank Wells Fargo und der Beteiligungsgesellschaft Blackstone. Laut » Wall Street Journal fällt der Abschlag auf den Nennpreis für die Commerzbank-Tochter gering aus.
Squeeze-Out-Klagen sind programmiert
Die deutschen Sparkassen übernehmen die Landesbank Berlin komplett. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen sie am Mittwoch, die übrigen Minderheitsaktionäre aus dem Konzern herauszudrängen. Rechtskräftig ist der sogenannte Squeeze-Out mit Eintrag ins Handelsregister. Dieser könnte sich verzögern, da mehrere Aktionäre Anfechtungsklagen in Aussicht stellten (» Handelsblatt ).
Die Kritiker sind müde
Seit mehr als einem halben Jahr belagern in Frankfurt Anhänger der Antibankenbewegung die Europäische Zentralbank. Andernorts seien die Camps der ursprünglich an der New Yorker Wall Street entstandenen "Occupy"-Bewegung schon lange geräumt, in Berlin beispielsweise seit Jahresbeginn. Und auch am Main sei die "Occupy"-Protestbewegung erlahmt, berichtet das » Handelsblatt
Shortcuts aus der Finanzbranche
Die Landesbank Baden-Württemberg ist 2012 mit weniger Gewinn gestartet als vor einem Jahr » HB Ein Konsortium um die Swiss Re hat im Bieterwettstreit um den französischen Maklerversicherer Gan Eurocourtage die Nase vorn » Reuters Eine Allianz aus Credit Suisse, Goldman Sachs und der Citigroup will bei der Auktion von AIG-Bonds ("Maiden Lane III") mitmischen » WSJ Der Online-Broker Comdirect kann sich im ersten Quartal über einen ordentlichen Vorsteuergewinn freuen » HB Das Deutsche Aktieninstitut hat sich gegen eine zusätzliche Regulierung im Bereich von Kapitalmärkten und der Corporate Governance ausgesprochen » Börsen-Zeitung In der Finanzkrise war der isländische Generikahersteller Actavis eine Belastung für die Deutsche Bank, jetzt stößt die Großbank das Unternehmen ab » HB Die EU-Kommission verschiebt die Einführung der neuen Aufsichtsregeln für Europas Versicherer um eine halbes Jahr » FTD Die Credit Suisse hat im ersten Quartal wieder einen Quartalsgewinn erzielt » NZZ Österreichs staatliche Bad Bank KA Finanz machte 2011 Verluste von über einer Milliarde Euro » HB
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FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe
Geld kommt aus dem Netz
Herbert Walter, Ex-Chef der Dresdner Bank, meint, dass Banken überflüssig werden. Die Kreditvergabe werde verlagert, das Geld komme künftig direkt aus dem Netz. Die ersten Topbanker wechselten deswegen auch schon den Job. » HB
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Führung d. Rechnungswesenteams, Analyse d. Bilanzqualität, Sicherstellung d. Governance, Beratung d. Vorstands - mehrjährige Führungserfahrung im Senior Management. » (Quelle: campusanzeigen.net)
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Titel: Die Gewinnwarnung und das Meer
Politik: Schäubles Steuerdeal
Unternehmen: Deutschland kopiert sich selbst
Finanzen: Keine besseren Banken
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MENSCHEN UND MEINUNGEN
Draghi - Versager oder Retter?
Mario Draghi, Chef der EZB, rückt peu à peu vom deutschen Spardiktat ab. Forderten Bundesbankpräsident Jens Weidmann und Kanzlerin Angela Merkel gebetsmühlenartig das Schließen der Geldschleusen der EZB und verschärftes Sparen in Europa, fahre Draghi ihnen in die Parade, analysiert die » Financial Times Deutschland (s. auch: » New York Times ). Im » Wall Street Journal warnt Bundesbank-Chef Jens Weidmann: "Die Geldpolitik darf die Regierungen nicht vom Druck der Märkte abschirmen". Degussa-Chefökonom Thorsten Polleit positioniert sich in der » Wirtschaftswoche auf Weidmanns Seite: Die milliardenschweren Geldspritzen der EZB hätten die wesentlichen Probleme - Überschuldung von Staaten, Banken und Bürgern - verschlimmert. Der Versuch, die Staatsschulden "wegzuinflationieren", warnt Polleit, könnte leicht in Hyperinflation enden. Dagegen verteidigt US-Notenbankchef Ben Bernanke höchstpersönlich die Politik des EZB-Chefs. Die Langfristleiheprogramme der EZB an die europäischen Banken seien ein großer Fortschritt. Aber Europa müsse mehr tun, sagte er laut » Handelsblatt mit Blick auf die wieder steigenden Kreditkosten in Ländern wie etwa Spanien. Die » Wirtschaftswoche meint, die Bundesbank sei bereit für den "Nord-Euro". "Dank ihrer hohen Reputation könnte sie auch mit negativem Eigenkapital und unter einer anderen Währung ihren Job machen."
Rainmaker wechselt zum Wettbewerber
Alex Wilmot-Sitwell, Chairman der UBS-Investmentbank, wechselt zur Bank of America Merrill Lynch, wo er als President Europe and Emerging Markets (ohne Asien) antritt. Der Abschied könnte eine Folge der Entscheidung von UBS-CEO Sergio Ermotti sein, Wilmot-Sitwell den Sitz in der UBS-Konzernleitung zu entziehen.
» Bloomberg » Cash » Wall Street Journal
Ende einer Ära
Josef Ackermann, Deutsche Bank-Chef, wird am heutigen Donnerstag zum letzten Mal die Quartalsbilanz präsentieren. Experten erwarten einen Gewinnrückgang - die Milliarden-Schallmauer sollte unter dem Strich aber möglich sein, schreibt » Börse Online
Blankfein schockiert über "Muppets"-Kritiker
Lloyd C. Blankfein, Boss bei Goldman Sachs, gibt selten Interviews. Am gestrigen Mittwoch trat er jedoch für CNBC und Bloomberg Television vor die Kameras. Und äußerte sich sogar zum Gastkommentar seines früheren Kollegen Greg Smith in der New York Times (Tenor: Goldman-Manager halten ihre Kunden für "Muppets"). Er habe früh morgens am Telefon davon erfahren. Die Chefetage sei "schockiert" gewesen. Andererseits sei man erfahren in der Bewältigung negativer Schlagzeilen (» NYT ). Die » Financial Times wertet den Auftritt als Signal, dass Blankfein an der Spitze von GS bleiben wolle.
ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt
Falscher Banker in Frankfurt verhaftet
Das Bundeskabinett hat gestern zwar den Gesetzesentwurf für das Steuerabkommen mit der Schweiz durchgewunken, trotz der Widerstände aus den Ländern (» Handelszeitung ). Doch die Nerven liegen blank. Auf deutscher Seite: Das Finanzportal » Inside Paradeplatz berichtet, dass Beamte der Polizei in Frankfurt am Main am Flughafen einen Schweizer für mehrere Stunden hinter Gitter gesperrt hätten. Hintergrund: Sie hätten ihn für einen Credit-Suisse-Banker gehalten, der von den USA im Zuge der Steuerbetrügereien international zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Erklärung: Der verhaftete Mann trägt den gleichen Namen wie der Gesuchte, doch die Polizei verfügte offenbar nicht über ein Foto des zur Verhaftung ausgeschriebenen Bankers - was die Verwechslung schnell hätte aufklären können. Gereiztheit auch auf Schweizer Seite: Natalie Rickli von der Schweizer Volkspartei SVP hat sich nach einem Bericht der » Frankfurter Rundschau dafür ausgesprochen, deutsche Zuwanderer nach Hause zu schicken, weil diese den Schweizern die Jobs klauten.