Roberto Abraham Scaruffi

Thursday, 26 April 2012


Donnerstag, 26. April 2012
Guten Morgen,
Siemens kämpft in der Nordsee mit den Naturgewalten, zu ehrgeizigen Planungen und den Gesetzen der Physik. Nicht der Kampf, aber doch eine wichtige Schlacht ging jetzt verloren: Der geplante Aufbau von vier großen Windparks verzögert sich spürbar. Deutschlands großer Windenergie-Ausrüster musste gestern einen empfindlichen Gewinnrückgang melden. Vorstandschef Peter Löscher tat nichts, um die Lage zu beschönigen. Man habe die Komplexität der Aufgabe unterschätzt und den Ingenieuren zu viel zugetraut, sagte er. Die Börse ließ die Siemens-Aktie steigen. So werden selbst Niederlagen zu Siegen.

Die Industriellendynastie Haniel hat einen neuen Chef für ihren Mischkonzern gefunden. Stephan Gemkow, Finanzvorstand der Lufthansa, soll nach dem Willen des Aufsichtsratsvorsitzenden Franz Markus Haniel neuer Vorstandsvorsitzender werden. Bei der Lufthansa hinterlässt der Mann eine Lücke - vor allem was die Bilanz angeht. Die ehemalige Staatsairline fliegt Verluste ein und muss derzeit - mal wieder - sparen.

Heute veröffentlichen wir in unserer Serie "Dax-Konzerne ungeschminkt" den Bilanzcheck BASF: Der Chemieriese hat sich wahrlich ambitionierte Ziele gesetzt. Vorstandschef Kurt Bock will bis zum Jahr 2020 den Betriebsgewinn Jahr für Jahr um sieben Prozent auf dann 23 Milliarden Euro steigern. Um das zu schaffen, meint unser Chemieexperte Siegfried Hofmann, braucht Bock gute Manager, eine kluge Portfolio-Strategie und verdammt viel Glück. Und zwischendurch eine Vertragsverlängerung braucht er auch.

Die Sparkassen sehen sich selbst als die besseren Banken. Aber stimmen Selbstwahrnehmung und Wirklichkeit überein? Unser Bankenteam hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht - und stieß unter anderem auf Zinswetten, die die Sparkasse Köln-Bonn einem Geschäftsmann verkauft hat. Der erlitt, wie bei Zinswetten nicht ungewöhnlich, einen millionenschweren Totalverlust. Diesen und andere Fälle finden Sie in unserer heutigen Ausgabe. In einem allerdings unterscheiden sich die Sparkassen schon: Das schlechte Gewissen ist hier ausgeprägter.

Abschied nehmen heißt es bald für Bosch-Chef Franz Fehrenbach. Er leitet heute seine letzte Bilanz-Pressekonferenz an der Unternehmensspitze des Technologiekonzerns. Der Vorsitzende der Geschäftsführung gibt sein Amt zum Juli an Nachfolger Volkmar Denner ab. Der hat strategisch Großes vor: Der Umsatz, der im vergangenen Jahr noch zu etwa 60 Prozent aus der Kfz-Sparte kam, soll in Richtung Internet, Solar und E-Mobilität verlagert werden. Bosch soll von analog auf digital umschalten. Und Fehrenbach schaltet weiter mit - als Chef-Chef im obersten Kontrollgremium des Konzerns.

Von Oktober bis Dezember 2011 war die Deutsche Bank wegen der europäischen Schuldenkrise vor Steuern in die roten Zahlen gerutscht und hatte unter dem Strich nur dank einer Steuergutschrift noch einen kleinen Gewinn ausgewiesen. So will und kann ein Mann von der Statur des Josef Ackermann nicht abtreten. Wenn er heute zum letzten Mal die Quartalsbilanz seines Geldhauses vorlegt, hat sich die Ertragssituation erholt. Der Nettogewinn stieg auf 1,4 Milliarden Euro. Das ist fast zehnmal mehr als Ende 2011. Oder anders ausgedrückt: Heute wird wieder ein Ackermann-Tag.

Und ein Rösler-Tag: Bis heute um 18.00 Uhr nehme ich gern noch Ihre Fragen zum Deutschland-Dinner des Handelsblatts mit Vizekanzler und FDP-Chef Philipp Rösler entgegen. Jede Frage zählt und jede Frage wird beantwortet: steingart@handelsblatt.com

Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den neuen Tag. Es grüßt Sie herzlichst Ihr
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Gabor Steingart
Chefredakteur
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"Das Handelsblatt kommt"

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TERMINE DES TAGES
Ackermann legt zum letzten Mal Quartalsbilanz vor
Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann legt zum letzten Mal die Quartalsbilanz des Branchenprimus vor. Der Konzern hat sich von Januar bis März von den heftigen Rückschlägen Ende 2011 erholt. Der Nettogewinn stieg auf 1,4 Milliarden Euro, das ist fast zehnmal mehr als Ende 2011.

VW verdient operativ weniger
Bei Volkswagen ist Schätzungen zufolge der Betriebsgewinn zu Jahresbeginn gesunken. Analysten gehen davon aus, dass der operative Gewinn im Auftaktquartal um fast neun Prozent auf 2,7 Milliarden Euro geschrumpft ist.

Fielmann steigert Gewinn zu Jahresbeginn
Bei Deutschlands größter Optikerkette hat sich der Gewinnzuwachs Schätzungen zufolge zu Jahresanfang etwas beschleunigt. Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass der Vorsteuergewinn im Auftaktquartal binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent auf 46,5 Millionen Euro geklettert ist.

Bosch legt Jahresbilanz offen
Bosch-Chef Franz Fehrenbach führt seine letzte Bilanz-Pressekonferenz als Manager an der Unternehmensspitze. Der Geschäftsführer des Technologiekonzerns gibt sein Amt zum Juli an Nachfolger Volkmar Denner ab, der Bosch in eine Zukunft mit großen Umwälzungen lenken muss.

Preise steigen im April um zwei Prozent
Für die vorläufigen Daten zur Entwicklung des Verbraucherpreisindex schätzen Analysten, dass die Preise in Deutschland im April gegenüber dem Vorjahresmonat um zwei Prozent gestiegen sind. Zum Vormonat dürfte die Inflationsrate 0,1 Prozent betragen.
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ESM-VERGABE
EZB will Banken direkt helfen
Sollen Gelder aus dem ESM unvermittelt an Banken fließen? Einem Zeitungsbericht zufolge arbeiten EZB und Euro-Länder daran, Kredite direkt zu vergeben. Zu den größten Gegnern der Initiative gehört Deutschland. Mehr...
TERMINE DES TAGES
Trübe Stimmung in der Euro-Zone
Veröffentlicht werden aktuelle Umfrageergebnisse zur Wirtschafts- und Verbraucherstimmung in der Euro-Zone. Analysten gehen davon aus, dass die Werte für das Geschäftsklima in der Industrie und im Dienstleistungsbereich im April ebenso weiter gefallen sind wie das Verbrauchervertrauen.

Schwacher Jahresauftakt für Astra-Zeneca
Der britische Pharmakonzern, der Zahlen für das erste Quartal vorlegt, hat nach Expertenschätzung mit 2,3 Milliarden Dollar unter dem Strich elf Prozent weniger verdient als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Auch der Umsatz dürfte mit gut 7,9 Milliarden Dollar rund vier Prozent niedriger ausfallen. Weiter zum Update der Unternehmensergebnisse
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GEWALT IN SYRIEN
UN-Beobachter geraten zwischen die Fronten
Kofi Annan will mit den UN-Beobachtern "Augen und Ohren" nach Syrien bringen. Doch syrische Aktivisten säen Zweifel unter ihren Anhängern: Angeblich soll jedem Beobachterbesuch eine Strafaktion der Regierung folgen. Mehr...
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Ex-Mubarak-Funktionär darf kandidieren
Überraschung bei den Wahlen in Ägypten: Am Dienstag wurde Ahmed Schafik ausgeschlossen, jetzt darf er doch antreten. Derweil sammelt die Muslimbruderschaft Verbündete, um einen anderen Kandidaten an die Macht zu bringen. Mehr...
GENERIKAKONZERNE
Actavis-Verkauf erleichtert die Deutsche Bank
Der US-Generikahersteller Watson übernimmt seinen Schweizer Konkurrenten für über vier Milliarden Euro. Bislang wurde Actavis faktisch von der Deutschen Bank kontrolliert. Dort wird nun wieder Eigenkapital freigesetzt. Mehr...
TERMINE DES TAGES
Exxon Mobil legt deutlich zu
Der Ölmulti, der über den Verlauf des ersten Quartals berichtet, hat nach Einschätzung von Analysten seinen Umsatz um elf Prozent auf knapp 120 Milliarden Dollar gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte mit etwas mehr als 22 Milliarden Dollar knapp 23 Prozent höher ausgefallen sein.

Amazon wächst kräftig
Analysten gehen davon aus, dass der Internethändler seinen Umsatz im ersten Quartal um gut 30 Prozent auf knapp 13 Milliarden Dollar gesteigert hat. Hohe Investitionen, vor allem in den Online-Buchhandel, dürften den Nettogewinn jedoch um rund 15 Prozent auf 171 Millionen Dollar gedrückt haben.

UPS spürt keine Konjunkturschwäche
Der weltgrößte Logistiker hat nach Einschätzung von Analysten im ersten Quartal mit knapp 990 Millionen Dollar unter dem Strich gut elf Prozent mehr verdient als vor Jahresfrist. Der Umsatz dürfte um fünf Prozent auf 13,2 Milliarden Dollar gestiegen sein. Weiter zum Update der Unternehmensergebnisse
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WORTE DES TAGES

"Man kann auch einen Toaster und einen Kühlschrank vereinen, aber solche Sachen werden wahrscheinlich wenig Gefallen beim Kunden finden."
Tim Cook,
Apple-Chef, zur Frage, ob eine Kombination von Computer und iPad Sinn ergebe

"Wir haben einen Fiskalpakt. Was mir jetzt vor allem durch den Kopf geht, ist, dass wir einen Wachstumspakt brauchen."
Mario Draghi,
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