Roberto Abraham Scaruffi: Islamische Zeitung

Monday 8 July 2013

Islamische Zeitung


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Montag, 8. Juli 2013
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„Auf dass ihr gottesfürchtig seid“

Ramadan 2013: Die Islamische Zeitung wünscht allen Muslimen in Deutschland einen gesegneten Fastenmonat

(iz). Dringender denn je brauchen wir Dinge, die uns über die diversen Gräben hinweg verbinden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der kommende Ramadan. Ab Morgen – für einen Monat – enthalten sich Muslime in aller Welt zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang des Essens, des Trinkens, des Rauchens und des Geschlechtsverkehrs.

Dieses Fasten, dass vielen in Zeiten der permanenten Verfügbarkeit über die Dinge der Welt archaisch erscheinen mag, ist aber viel mehr als nur eine bloße Übung in Enthaltsamkeit. Der Verzicht auf die scheinbar unerlässlichen Gewohnheiten der materiellen Welt erschließt in einem wesentlich größeren Umfang als sonst unser Potenzial für eine Infragestellung sicher geglaubter Gewissheiten und für die Erweckung unserer spirituellen Wirklichkeit.

Über diese inneren Eigenschaften des Menschen sagte der Prophet Muhammad: „Ich wurde nur entsandt, um guten Charakter zu perfektionieren.“

Die Fastenden werden im Augenblick des Fastenbrechens – das, in Gemeinschaft verbracht, zu einer täglichen Feier ihrer sozialen Realität wird – daran erinnert, dass es Allah ist, von dem unsere Versorgung kommt und nicht die Dinge dieser Welt. Warum aber, so möchte man salopp fragen, tun sich die Muslime das an – vor allem, weil die Sommermonate das Fasten für manche nicht einfacher machen?

Es muss ja eine grundlegende Absicht geben. Fehlt diese beim Fasten, dann haben die Gläubigen nach den Worten des Propheten nichts als Hunger für ihr Fasten und Müdigkeit wegen ihrer nächtlichen Gebete. Allah gibt im Qur’an die entsprechende, grundlegende Antwort: „Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, auf dass ihr gottesfürchtig seid.“ (Al-Baqara, 183)

Immerhin, der Ramadan ist keine Zeit der vermeintlichen Askese, sondern auch des Qur’ans, in dem Muslime ihn durch gemeinsame und persönliche Lektüre, Rezitation und Reflektion zu einer lebendigen Wirklichkeit machen. Und, der Fastenmonat ist die Zeit der Barmherzigkeit, der Vergebung unserer falschen Taten und des Schutzes vor dem Feuer. Was will man also mehr?